Neues vom adoptiven T-Zelltransfer. Eine klinische Studie mit 101 Krebspatienten zeigt spektakuläre Erfolge. Die Patienten haben non-Hodgkin Lymphom, eine Art von Blutkrebs. Alle waren zu Beginn der Studie austherapiert. Bei dieser Art von Krebs heißt das, dass die meisten nur noch etwa 6 Monate zu leben hatten. Beim adoptiven T-Zelltransfer werden weiße Blutkörperchen (Teil des Immunsystems) vom Patienten isoliert, genverändert und wieder in den Körper injiziert. Sie kriegen quasi einen Steckbrief mit, an dem sie den Krebs erkennen sollen. Bei 80% schrumpften die Tumore. Bei über einem Drittel ist der Krebs verschwunden und nicht mehr nachweisbar (Vollremission). Es sind aber auch starke Nebenwirkungen beobachtet worden, die erst besser erforscht werden müssen. Die entstehen dadurch, dass das Immunsystem derart angefacht wird, dass es Teile des Körpers angreift. Zwei Patienten sind an diesen Nebenwirkungen gestorben. Wie immer gilt aber, dass man Wirkung und Nebenwirkung in Verhältnis setzen muss. Wenn ein Medikament mir eine 36%ige Chance gibt, dass mein Krebs im Endstadium wieder verschwindet, nehme ich als Patient natürlich ein gewisses Risiko durch die Behandlung in Kauf. Und das beste: diese Art der Therapie befindet sich noch in Entwicklung. Es ist gut möglich, dass wir mittelfristig eine Variante finden, die genau so gut wirkt, aber noch weniger Nebenwirkungen hat. Ein großer Teil unseres Wissens darüber, wie man T-Zellen entsprechend verändern kann (“chimeric antigen receptors”), geht auf Forschung mit genveränderten Mäusen zurück.