Die Krebsimmuntherapie, insbesondere die Checkpointinhibitoren, gelten als Revolution der Krebsbehandlung. Die Wirkung in klinischen Studien war teilweise spektakulär. Der Haken bis jetzt war, dass immer nur relativ wenige Patienten auf diese Behandlungen angesprochen haben. Deswegen liegt ein Forschungsschwerpunkt darauf, vorher zu erkennen, welcher Patient etwas von der Therapie haben wird.
Dabei sind Wissenschaftler jetzt einen großen Schritt weitergekommen. Sie gaben ein solches Medikament 86 austherapierten Krebspatienten. Alle hatten Tumore mit einem bestimmten genetischen Profil, das in vorherigen Studien bei Patienten gefunden wurde, die gut auf das Medikament angesprochen hatten. Volltreffer! Von 86 Patienten zeigten 66 ein “substantielles” Schrumpfen der Tumore. Bei 18 davon sind sie ganz verschwunden und bis jetzt nicht zurück gekommen (Studie startete 2013).
Die Ergebnisse sind dermaßen beeindruckend, dass trotz fehlender Placebogruppe klar ist, dass das Medikament sehr gut gewirkt hat. Die Zulassungsbehörde FDA hat das Medikament jetzt zur Behandlung von Krebs mit diesem genetischen Profil zugelassen, und zwar egal, wo im Körper er sitzt – die erste Zulassung dieser Art. Dieses Profil findet sich bei etwa 4% aller Krebspatienten, das macht etwa 60.000 Menschen pro Jahr alleine in den USA.
Der Name des Medikaments ist übrigens Pembrolizumab. Das ist ein monoklonaler Antikörper, der den Checkpoint PD-1 inhibiert, mit dem Krebszellen dem Immunsystem signalisieren, dass sie zum Körper gehören und nicht angegriffen werden sollen.
https://mobile.nytimes.com/2017/06/08/health/cancer-drug-keytruda-tumors.html