Sachen, die schlecht fürs Herz sind, sind meistens auch schlecht fürs Hirn. Zu wenig Sport, zu dick, zu viel Salz. Beim Salz lag die Erklärung nahe: Es erhöht den Blutdruck. Langfristig erhöhter Blutdruck verschleißt die Gefäße. Beschädigungen in Blutgefäßen kann man im Hirn genausowenig brauchen wie im Herz. Selbst wenn kein großes Gefäß schlapp macht (Infarkt), häufen sich auch Fehler in ganz kleinen Gefäßen so an, dass das Hirn langsam abbaut. Also klar, warum zu viel Salz nicht gut fürs Hirn ist. Dachte man.
Wissenschaftler in USA haben jetzt eine sehr interessante Entdeckung mit Mäusen gemacht. Wenn die nämlich zu viel Salz im Futter hatten, zeigten auch die Einschränkungen der Hirnfunktion. Allerdings war das völlig unabhängig von Änderungen des Blutdrucks. Salz machte also auch die Mäuse blöde, deren Blutdruck das gut wegsteckte.
Den Grund identifizierten die Forscher auch. Der ungewöhnliche Speiseplan führte zur Ausschüttung von Interleukin-17 in Darmzellen. Das ist ein Botenstoff, der auch bei Entzündungen eine Rolle spielt. Der beeinflusste im Hirn die Zellen, die dafür sorgen dass immer im richtigen Moment die Blutgefäße erweitert oder zusammengezogen werden. Wenn ich zb einen neuen Weg zur Arbeit lerne, wird mein Hippocampus (für Gedächtnis und räumliche Orientierung) aktiv. Dann erweitern sich seine Blutgefäße, so dass er genug Saft kriegt. Und genau das funktionierte in den gesalzenen Mäusen nicht mehr so gut.
Was heißt das für uns? Ob der gleiche Mechanismus auch so beim Menschen stattfindet, muss jetzt erst mal getestet werden. Das dauert im Menschen viel länger, aber durch die neue Studie weiß man zumindest schon mal genau, wonach man gucken muss, was die Sache dann wieder beschleunigt. Bis dahin ist die Mäusestudie aber schon mal eine gute Warnung. Ich würde sagen bis es neue Daten gibt, sollte man die empfohlene tägliche Salzmenge auch dann nicht überschreiten, wenn man einen normalen Blutdruck hat.
https://www.laboratoryequipment.com/news/2018/01/high-salt-diet-produces-dementia-mice