Die Berliner Jusos beantragen, dass die Berliner und Bundes-SPD sich dafür ausspricht, die Sonderstellung der Homöopathie im Arzneimittelgesetz aufzuheben (Wie diese Sonderstellung aussieht, wisst Ihr ja schon aus diesem maiLab Video). Was als Arznei verkauft wird, soll künftig auch die ganz normalen Regeln für Arzneimittel einhalten müssen.

Eine solche Regel wäre z.B., dass für jedes Medikament eine entsprechende Wirkung nachgewiesen werden muss. Und zwar eine echte Wirkung. Nicht das, was die deutsche Zulassungsbehörde BfArM der Homöopathie heute per Binnenkonsens (gemäß Gesetzgebung) als “Wirksamkeitsnachweis” durchgehen lässt. Das können Homöopathika natürlich nicht, weil sie nicht wirken.
Deswegen würde eine Aufhebung der Sonderstellung auch bedeuten: Keine Apothekenpflicht mehr für Globuli – jeder Supermarkt dürfte welche verkaufen. Und keine Erstattungsfähigkeit mehr für gesetzliche Krankenkassen. Apothekenpflicht und Erstattung durch Krankenkassen sind mir u.a. deswegen ein Dorn im Auge, weil sie eine Seriösität der Behandlung vortäuschen. “Wenn es nicht wirkt, warum gibt es das dann nur in der Apotheke? Warum bezahlt es dann die Krankenkasse?”
Das wäre das langersehnte Ende einer “Täuschung von Verbraucher*innen, an der die Gesetzgebung mitwirkt”, wie es im Antrag schön formuliert ist. Der Berliner Landesparteitag ist am 26.10., der Bundesparteitag am 06.12.2019. Mal sehen, was passiert.
Viel Erfolg, Berliner Jusos!
Edit: Gerade gelernt, dass so ein Antrag auch für den Parteitag der Grünen am 15.11.2019 vorliegt