In Köln und Freiburg gibt es gerade Masernausbrüche mit dutzenden Erkrankten. Masern sind nicht nur eine sehr unangenehme Krankheit, die einen für zwei Wochen ausknockt, sie sind auch ernsthaft riskant. Sie können bleibende Schäden hinterlassen und sogar zum Tode führen. Das passiert in bis zu einem von nur tausend Erkrankten. Besonders hoch ist das Risiko für Säuglinge.
Impfen schützt vor der Erkrankung. Leider sind viel zu wenige Deutsche ausreichend gegen Masern geimpft. Das liegt weniger an den radikalen Impfgegnern, als an Erwachsenen, die einfach nicht wissen, dass sie unzureichend geimpft sind. Viele sind gar nicht geimpft, manche nur einmal. Man braucht aber zwei Impfungen.
In meiner Kindheit gab es nur eine einfache Impfung gegen Masern. Die führt in ca 91% der geimpften zur Immunität. Beim Rest hat sie einfach nicht angeschlagen. Wenn die sich nochmal Impfen lassen, haben sie eine zweite Chance, die Immunität zu entwickeln. Wenn man sich zweimal impft, ist die Chance, eine Immunität zu entwickeln, etwa 95%, je nach Studie auch 99%. Dieser Unterschied entscheidet, ob ein einzelner Masernfall zu einem Ausbruch wird oder ein einzelner Fall bleibt. Denn rechnerisch brauchen wir genau diese 95% Immunität in der Bevölkerung, damit es keine Ausbrüche mehr geben kann.
Wer immun ist, steckt niemanden mehr an. Keine Säuglinge, keine HIV-Positiven, keine Menschen, die gerade eine Chemotherapie machen müssen und deren Immunsystem jetzt ganz bestimmt keine Masern brauchen kann.
Deswegen: Impfstatus checken! Wer nur eine Impfung hatte, ab zum Arzt.
(Wer vor 1970 geboren ist, braucht keine Impfung, weil er die Masern mit ausreichend hoher Wahrscheinlichkeit eh schon hatte).