Interessante Studie über Nestschutz bei Masern. Nestschutz ist wenn Antikörper von der Mutter auf das Kind übertragen werden und da gegen Krankheiten schützen. Das passiert vor der Geburt über die Nabelschnur. Es heißt auch immer wieder, dass es auch Nestschutz über die Muttermilch gibt. Allerdings werden über die Milch nicht die wichtigen IgG Antikörper weitergegeben, sondern nur IgM. Außerdem scheinen die nicht vom Darm ins Blut überzugehen, so dass sie höchstens das Verdauungssystem schützen können.
Trotz Stillen hat das Baby also nur eine einmalige Ladung Antikörper gegen Masern von der Mutter. Die bauen sich langsam ab, und der Nestschutz verschwindet. Jetzt muss das Baby anfangen, selbst Antikörper zu bilden und eine eigene Immunität aufzubauen.
Diese Studie hat gefragt: “wie lange hält der Nestschutz gegen Masern?”. Ergebnis: schlappe drei Monate. Und das auch nur, wenn die Mutter selbst mal Masern hatte. Wenn sie ihre Immunität durch eine Impfung hat, ist der Nestschutz noch kürzer.
Die erste Masernimpfung für Kinder ist laut Plan im Alter von einem Jahr. Das heißt Babys im Alter von vier bis zwölf Monaten haben überhaupt gar keinen Schutz gegen die Krankheit. Noch dazu sind schwere Komplikationen bei so kleinen Kindern häufiger als bei größeren. Der einzige Schutz, den die haben, ist wenn wir die Krankheit von ihnen fernhalten. Das klappt am besten dadurch, dass man die gar nicht ausbrechen lässt. Wenn mehr als 95% der Bevölkerung geimpft sind, können sich Masern nicht ausbreiten, und die kleinen Babys sind geschützt. Das nennt sich Herdenimmunität.
Diese Durchimpfungsrate haben wir in den meisten Gegenden bei Kindern. In manchen Landkreisen ist sie allerdings deutlich niedriger. So auch in Waldorfschulen.
Die Durchimpfung bei Erwachsenen ist allerdings deutlich niedriger. Bundesweit unter 40%. Es empfiehlt sich für frische Eltern, alle Leute zum impfen zu schicken, die mit dem Baby was zu tun haben, zb Großeltern, Onkel und Tanten.