Ich habe ja mal einen katholischen Gottesdienst miterlebt, wo am Schluss solche Hostien angeboten wurden. Als Tourist in Kalifornien. Messe war zu Ende, Pfarrer schreitet zum Abendmahl und sagt noch vorher: “Glutenfreie gibt’s an der Säule hier vorne links”.
Das hat mich damals so beeindruckt, dass ich mich ein bisschen in das Konzept der Realpräsenz eingelesen habe. Katholiken glauben nämlich wie die meisten christlichen Richtungen, dass das Brot beim Abendmahl gar nicht Jesus symbolisiert. Es IST Jesus. The real deal.
Das klingt erstmal seltsam. Deswegen gab es da über die Jahrtausende auch mehrfach Streit drüber, wie man hier nachlesen kann.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Realpr%C3%A4senz?wprov=sfla1
Aber nach der heute gültigen katholischen Lehre gilt wie gesagt Realpräsenz. Was man sich in den Mund steckt, ist kein Brot mehr, sondern der leibhaftige Leib Christi.
Da fragt man sich doch, warum da überhaupt Gluten drin ist. In Jesus? Und wenn es halt drin ist, dann bringt es ja auch nix, das beim Backen wegzulassen. Wenn Jesus Gluten enthält, dann ist das ja spätestens wenn man das Ding isst wieder drin.
Dem Vatikan ging es übrigens um die Zusatzstoffe. Ohne Gluten bröseln die Oblaten auseinander. Deswegen muss in die glutenfreien ein Ersatz. Dann ist es aber nicht mehr “reines Weizenbrot”, wie vorgeschrieben. Knifflig. Zum Glück gibt’s da schlaue Leute, die solche Fragen für einen klären.
http://www.telegraph.co.uk/news/2017/07/08/vatican-outlaws-use-gluten-free-bread-holy-communion/