Dieser Kollege hier ist Plasmaphysiker Sergej Rykovanov, der mir bei einem Bierchen seine Forschung erklärt. Ihr kennt sicher Teilchenbeschleuniger. Da lassen Physiker Teilchen zusammenkrachen und finden so allerhand heraus. Irgendwann haben sie alles herausgefunden, das man mit dem Beschleuniger herausfinden kann und bauen einen größeren. Die kleineren sind dann aber nicht nutzlos. Anstatt damit Teilchen aufeinander zu schießen, kann man jetzt auch etwas nutzen, was bis dahin nur Nebenprodukt war. Die Synchotronstrahlung.
Die kommt in allen möglichen Wellenlängen, vom sichtbaren Licht bis zur Röntgenstrahlung. Die hat bei so einem Synchotron viel mehr Power als beim Rontgengerät von Arzt. Deswegen kann man damit auch viel geilere Sachen machen. Ich habe zum Beispiel mal einen Wissenschaftler kennengelernt, der damit ein Bild von irgendeinem alten Großmeister analysiert und noch ein zweites Bild darunter entdeckt und fotografiert hat. Und halt ne Menge Materialanalysen und so kann man auch damit machen. Der Nachteil: man braucht einen riesigen Teilchenbeschleuniger. Und da wollen viele gleichzeitig dran, so dass man meist Schlange stehen muss.
Sergej sagt, das Ding, das er hier in der Hand hält, kann so stark strahlen wie ein Teilchenbeschleuniger. Vier davon hintereinander hätten so eine Power wie der Beschleuniger in Stanford, an dem ich mal eine meiner genialen aber völlig erfolglosen Ideen umgesetzt habe. Wenn das so gut funktioniert wie er sagt, bräuchten viele Wissenschaftler nicht mehr bei diesen Teilchenbeschleunigern Schlange stehen, sondern könnten sich bald ein erschwingliches Gerät fürs Labor anschaffen.
Und? Funktioniert der Taschen-Teilchenbeschleuniger?
Das Ding ist kein Teilchenbeschleuniger, soll aber genauso viel Strahlung erzeugen wie einer. Er behauptet, dass es schon funktioniert. Das nachzuprüfen fehlt mir die Expertise 🙂