Es ist bereits seit einer Weile bekannt, dass Masern langfristig das Immunsystem schwächen. Wer Masern bekommt, verliert teilweise seine hart erworbene Immunität gegen andere Krankheiten und hat auf Jahre ein erhöhtes Risiko an denen (wieder) zu erkranken.
Jetzt haben zwei unabhängige Studien die Bestätigung dieser Beobachtung direkt im Immunsystem gefunden. Sowohl bei Kindern als auch bei Makaken verschwanden durch die Masern Antikörper, die der Körper als Teil des erworbenen Immunsystems bis dahin aufgebaut hatte.
Diese Antikörper werden von Zellen im Knochenmark produziert, die wie eine Sammlung oder eine Bibliothek funktionieren. Bei jeder Infektion, die der Körper bekämpft, werden dieser Sammlung mehrere Antikörper-Typen zugefügt, die sich bei der Bekämpfung der Infektion als nützlich erwiesen haben. So ist der Körper vorbereitet, falls dieser Krankheitserreger sich nochmal in die Nähe traut.
Das Aufbauen dieser Sammlung ist eine Arbeit, die jeder von uns selbst leisten muss, niemand kann es uns abnehmen. Aber sie lohnt sich. Mit jeder Infektion und jedem gesammelten Antikörper wird unser Immunsystem besser und kann uns effektiver schützen.
Von dieser Sammlung sind nach einer Masernerkrankung im Schnitt 20% wieder weg. Im Extremfall bis zu 70%.
Masernimpfung. Für Freunde des natürlichen Immunsystems.
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